Česky Německy

Das Schloss Chyše

Die ersten Erwähnungen von Chyše stammen aus dem letzten Drittel des 12. Jahrhunderts. Das Gut in Chyše kauften am 13.12.1664 Gebrüder Albrecht und Arnošt Bund Kolovrat- Krakovský, die den Besitz im Jahr 1672 an die Tochter von Vilhelm Albrecht Anna Ludmila verkauften. Diese überwies Chyše ihrem Gatten dem Freiherrn Karl Georg Michna von Vacínov. Sie lebte mit ihm bis zu seinem Tod (1710) und starb im Jahr 1718.

Das Ehepaar Michna brachte die Stadt empor. Es wurde das neue Klostergebäude fertiggestellt, nach dem Brand wurde die Karmelitanenkirche im Stadtzentrum wiederhergestellt, eine neue Kirche Jungfrau Maria Verkündigung mit der Familiengruft wurde auβerhalb der Stadt auf dem Hügel Špičák neu gebaut. Auβerdem wurde das Schloss im Barockstil umgebaut. Aus dieser Zeit stammt auch die einzig überlieferte Deckenmalerei aus der Zeit 1698 -1700 von Peter Brandl, einem der bedeutendsten und auf dem Schloss wirkenden Künstlern, mit dem biblischen Motiv (dem König David wird der Kopf von seinem Sohn Saul gebracht).

Nach dem Tod von Anna Ludmila wurde dass Schloss von ihrem Bruder Graf Franz Kolovrat- Krakovský übernommen. Nach ihm erbte das Gut im Jahr 1723 sein Sohn Vilhelm Albrecht und im Jahr 1738 der Sohn Jan Josef, aber wie sein Vater orientierte er sich auf andere Güter und im Jahr 1747 verkaufte er das Gut dem Václav Leopold Puzta von Breitenbach, dem Herrn von Louky und Budov. Als Besitzer bewährte er sich jedoch nicht , verschuldete das ganze Besitz und in der öffentlichen Steigerung bekam das Schloss im Jahr 1766 der Graf Prokop Lažanský von Buková. Dadurch wurden die groβen Güter in dieser Umgebung zusammengefügt – Manětín, Chyše, Rabštejn. Im Jahr 1804 teilten sich die Prokops Söhne den Besitz, hiermit entstanden zwei Familienzweige.

Nach dem Tod von Prokop II., im Jahr 1823 erbt das Gut sein Sohn Prokop III., der dem Schloss heutiges Antlitz verlieh. Er baute das Schloss im neugotischen Stil um. Das Gut blieb in dem Besitz von Geschlecht Lažanský bis heute. Der Graf Vladimír Lažanský verwaltete das Schloss bis sein Tod im Jahr 1925 und vererbte es an seinen Sohn Prokop IV., der das Gut bis zum Jahr 1945 besaβ, wann es konfisziert wurde. Dann wurde das Schloss vom Staat verwaltet und diente seinen Zwecken.

Nach der Revolution wurde das Schloss im Jahr 1995/6 von dem Vladimír Lažanský von Děčín zurückgekauft, der mit dem umfangreichen Umbau angefangen hat. Am 30.5.1999 wurde der erste Teil eröffnet.

Mit der Geschichte des Schlosses ist die Anwesenheit des Schriftstellers Karel Čapek verbunden. Von Mai bis September 1917 wirkte er hier als Heimlehrer der Vladimír Lažanskýs Kinder. Dieser Aufenthalt wiederspiegelt sich in seinen Werken ( Krakatit, Věc Makropulos).

Kateřina Tuláková