Česky Německy

Hauenštejn

Man nimmt an, dass die Burg in der 2. Hälfte des 13. Jhds. unter Přemysl Otakar II. oder seinem Sohn Wenzeslaw II. als Königsburg entstand. Auch ihr erster bekannter Besitzer Burggraf Mikuláš Winkler aus Loket/Ellbogen konnte der Gründer sein. Die Burg besaß er um das Jahr 1320, demnächst überließ er sie dem Doksany Kloster, das hier auch einige Dörfer in Besitz hatte. Am 23. Januar 1336 überließ das Kloster die Burg mit dem Zubehör dem böhmischen König Johann Luxemburg im Tausch gegen den Maierhof in Velichov. Danach wurde Hauenštejn zwei Jahrzehnte zum königlichen Besitztum. Das dazu gehörende Gut war sehr bescheiden, in der Urkunde aus dem Jahr 1336 wurde nicht einmal sein Umfang angegeben. Die Königskammer entschied sich es zu vergrößern. Karl IV. tat es in dem am 17. Oktober 1357 abgeschlossenen Vertrag mit dem Kloster in Postoloprty, von dem er die Dörfer Boč, Hrachová, Teil von Stráž, Vykmanov, Ondřejov, Smilov und andere Grundstücke gewann. Die schloss er für lange Zeit der Burg an.

Karl IV. überwies die Burg in kurzer Zeit an uns unbekannte Besitzer, diese konnten wohl Ulrich und Erhart von Rugehenstein sein, die einen neuen Pfarrer zur Kirche in Velichov einsetzten. Warum hat es Karl IV. gemacht, ist uns nicht bekannt.

Bis das Jahr 1663 besaß die Burg das Geschlecht Šlik, danach verkaufte sie Arnošt Šlik an den Fürsten Julius Heinrich, den Herzog von Sachsen-Lauenburg. Die Burg war seitdem Teil von dem Ostrover Gut. Gleich nach der Burg- und Gutübernahme machte der Besitzer bestimmte Umbauarbeiten. Im Burgareal gab es wahrscheinlich einen oberen und einen unteren Garten.

Das Geschlecht von Sachsen-Lauenburg hielt die Burg mit Ostrov bis das Jahr 1689, wann sie Francizska Sibyla Augusta von Baden-Baden erbte. Nach dem Tod des letzten Familienmitglieds sind die Güter zum Besitz des Habsburg-Lotringen Kaiserhauses geworden.

In den Jahren 1878-1882, unter dem Ferdinand Buquoa, wurde die Burg zum geräumigen Schloss im Stil der englischen Neugotik verändert. Die Burgobjekte wurden in ein Komplex zusammengelegt.

Die Buquoas hielten das Gut bis in das Jahr 1945. Während des 2. Weltkrieges wurde die Burg von der Hitlerjugend benutzt und hier hatte auch ein Labor für Schlangenserum-Herstellung ihren Sitz, mit dem man die Armee in Afrika versorgte. Infolge dessen wurde die Burg den Buquoas konfisziert und in die Hände des tschechoslowakischen Staates übertragen. Im Jahr 1947 wurde die Burg wieder umgebaut und man benutzte sie als Zentrum und Beherbergungsstätte des Joachimsthaler Uranbergbaus. Später wurde die Burg zum Kinderheim für Jugendliche bis das Jahr 1958 umgestaltet, wann sie aus finanziellen Gründen verlassen wurde. Binnen zehn bis fünfzehn Jahren veränderte sich die Burg zur Ruine.

Seit 20.10.2000 hat die Burg einen neuen Besitzer Herrn Palacký, demjenigen und seinen Freunden, zum Beispiel Baumeister Milan Štěpánek zu verdanken ist, dass die Burg wieder zum Leben erwacht und den Besuchern zur Verfügung steht.

Martina Dimová