Česky Německy

Die Juden in Ostrov und Hroznětín

Der Impuls für das Einrichten eines jüdischen Ghettos in Lichtenstadt (Hroznětín) war Edikt aus dem Jahr 1499, der den Juden unter anderem verboten hat in Königsstädten zu bleiben. Dieses Verbot setzten auf ihrem Gebiet auch die Städte Karlsbad und Ostrov durch. Gerade die jüdischen Bürger waren die ersten Insassen. Während kurzer Zeit wurde eine ganz stabile Kommune gebildet, die einen kompletten Hinterland hatte. Über die Situierung des ursprünglichen Friedhofs und der Synagoge gibt es nur unnachprüfbare Nachrichten. Die Schlicken, Herren von Ostrov, waren sich der Macht des jüdischen Kapitals bewusst. Vor allem Jáchym Schlick beschützte die Juden von Hroznětín (Hroznětín gehörte zum Ostrover Gut ). Die Archivquellen erweisen, dass er ihnen das Recht auf Haustürverkauf in der Umgebung, in Karlsbad und in Cheb (Eger) erteilte.

Aus dem Register der jüdischen Familien im 3. Juli 1793 geht hervor , dass Hroznětín die größte jüdische Siedlung in der ehemaligen Loketregion ( Ellbogenregion) war. Zu dieser Zeit lebten da 292 Personen in 51 Familien. Natürlich brauchte eine so große Kommune ihren Rabbiner, der in der Zeit der Rabi Joseph Lemer war, der mit seiner Familie in dem bewohnbaren Raum in der Synagoge wohnte.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Ghetto schrittweise geöffnet. Die Gemeinde Hrozněntín, mit den anderen 15 kleinen Gemeinden, obwohl sie nur 16 Gläubige hatte, hat sich ihr Rabbinstum bis Jahr 1938 behalten, als sie aufgelöst wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg kam schon niemand mehr zurück.

Der jüdische Friedhof und die Synagoge

In einem heute bekannten Ort am Fuß des Bergs Hochberg, wo der Fluss Bystřice fließt, wurde vor dem Jahr 1618, „der neue Friedhof“ errichtet. Diese „neue“ Stelle, oder vielleicht die Verbreitung der bisherigen, reagierte auf den Bedarf nach gröβerem Raum nach einer jüdischen Einwanderungswelle im Jahr 1606. Es macht den Friedhof zu einem der ältesten in Tschechien. Sein heutiges Aussehen wurde mit dem Treiben der Deutschen nach der Okkupation der Sudeten und auch durch die Bautätigkeiten in der Umgebung beeinflusst. Das ursprüngliche Barocktor, das das Schrecken des zweiten Weltkriegs überstanden hat, wurde gestohlen.

Wer den Friedhof besichtigen möchte, kann sich den Schlüssel am Gemeindeamt in Hroznětín oder in der Jüdischen Gemeinde in Karlsbad ausleihen.

Die Synagoge hat den Brand im 1873 überstanden, trotzdem blieb sie bis heute nicht erhalten, weil sie gerade nach der Landnahme der Sudeten von den Deutschen mit der Schule und Rabinstum niederrissen wurde.

Jan Kopeček