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Kovářská

Kovářská, eine Stadt im zentralen Erzgebirge, liegt etwa 10 km von dem Berg Klínovec (Keilberg) entfernt. Der Anfang ihrer Geschichte reicht bis ins Mittelalter zurück, als man hier in den nahliegenden Dörfern Eisen gefördert hat. Seine Verarbeitung in sog.Hammern datiert man schon ab dem 14. Jahrhundert, in Kovářská gab es z.B. zu dieser Zeit fünf solche Hammer. Mit dem Aufbau der Anlagen zur Verarbeitung des Rohstoffes wird das Geschlecht der Šumburgs verbunden, damals ziemlich mächtige Adeligen im Erzgebirge und besonders in Perštejn.

Die Entfaltung der Eisenverarbeitung änderte sich hier mit der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung in ganz Mitteleuropa. Nach dem Dreiβigjährigen Krieg, den viele von den Dörfern im Erzgebirge nicht überlebten, erholte sich die Eisenindustrie langsam und erst Hungernot im Jahr 1772 stellte sie ein. Im Jahr 1780 war aber wieder alles in Ordnung und die Gemeinde hatte 2000 Einwohner und wegem der kommenden Napoleonkriege stieg die Nachfrage nach Eisen und deshalb entwickelte sich die Stadt immer weiter.Jedoch als die Armee durch die Stadt zog, bedeutete es ihr Untergang. Den Hochofen hielt man noch eineige Zeit im Betrieb, und in den dreiβigen Jahren unter Gräfin Gabriela von Buquoy wurde der Betrieb stillgelegt.Die Industrie in der Stadt wurde in Herstellung von Streichhölzern, Samt, Garn und Faden, Knöpfen umtransformiert. Jedoch die ihrer Art in Mitteleuropa gröβte Fabrik war die Kalls Fischkonservenfabrik .

Kall – Fabrik

Eine in dem Land konkurenzlose und in der Region einzigartige Stellung eroberte sich die Fischkonservenfirma von Antonín Kalla im Jahr 1910.

Die Fabrik hatte ihr eigenes Wasserkraftwerk, litographische Werkstatt, Tischlerwerkstatt, Eisenschmiede, Lakierwerkstatt, Sägewerk, Produktionsanlage für Packungen, Fässer und Kisten aus Holz. Vor dem Ersten Weltkrieg hat die Fabrik etwa 600 Menschen Arbeit gegeben. Meeresfische aus Schweden haben Kaufleute aus Hamburg gewöhnlich über den Grenzübergang in Vejprty geliefert. In Kovářská hat man sie auf verschiedene Art verarbeitet. Die Fabrik verfügte über 32 Räucherboxe, Lager für Rohzwiebel und mariniertes Gemüse, eigene Essigherstellung.

Die Fischprodukte hat man dann in Konserven ausgeliefert, die auch in der Fabrik produziert wurden. Aus den Resten von den Fischkonserven wurden kleinere Konserven für andere Hersteller und andere Produkte gefertigt, wie Stempeluntersätze, Eislöffel, Kerzenhalter, Kinderförmchen usw.

Genauso rational durchgedacht wurden die Fischreste verarbeitet . Das gebrauchte Wasser wurde in spezielen Behältern gesammelt, da wurde das Fett gesammelt und nach Ústí nad Labem (Auβig an der Elbe) in die Schicht Seifenfabrik geliefert, das restliche Abwasser wurde für das Felddüngern ausgenutzt, die Fischknochen wurden zum Fischmehl zermahlen.

Im Jahr 1921 sank infolge der Krise nach dem Krieg die Angestelltenzahl auf 200. In demselben Jahr eröffnete die Firma eine Filiale im rumänischen Temešvár. Eine Filiale hatte sie auch in Bohumín.Im Mai 1945 übernahm hier die Aufsicht die Volksverwaltung und 1950 wurde die Fabrik verstaatlicht. Im Jahr 1952 wurde der Betrieb geschlossen. Zur Zeit dient das Gelände als Lagerraum für Elektrobetrieb Praha Modřany.

Der Erfolg von Antonín Kalla inspirierte E. Leinert, ebenfalls aus Kovářská, am Anfang des 20. Jahrhunderts zur Eröffnung ähnliches Betriebes. Er orientierte sich auf die Ölfischkonservierung und Kaviar.

Die Flugzeugschlacht über dem Erzgebirge

Am Montag dem 11. September 1944 sollte sich etwas abspielen, das heute als der Schwarze Montag über dem Erzgebirge bekannt ist. Aus dem Stützpungt in Ostengland starteten damals Kampfflugzeuge mit dem Ziel die Raffinerien und Chemiebetriebe in Ruhland, Chemnitz Fulda und Záluží bei Most (Brüx) zu vernichten.

Gegen zwölf Uhr fliegt die Formation über die tschechisch-deutsche Grenze, in dem Gebiet von Kovářská. Hier brach eine Schlacht mit etwa 70 deutschen Jagdflugzeugen aus. Es wurden cca 50 Flugzeuge abgeschossen, wobei die Deutschen etwa 50% Verluste erlitten. Auf Kovářská und die nahgelegenen Orte fallen die Reste der Flugzeuge und die Piloten, die sich nicht retten konnten. Einer der amerikanischen Piloten , die auf das Dach der Schule landeten, überlebte, die Schule trägt jetzt seinen Namen – Sgt.J.C.Kluttz.

Im Jahr 1994 genau am 11. September versammelten sich zum fünfzigjährigen Jubiläum der Schlacht vor der Schule tschechische Kriegsveteranen und ehemalige Piloten des brittischen RaF, damit sie um 12:21, genau um die Zeit, die die Uhr eines abgeschossenen Piloten zeigte, ein Denkmal enthüllen.

Daniel Blažek