Česky Německy

Geschichte der Porzellanfabrik in Ostrov (Schlackenwerth)

Am 7. März 1944 wurden im KZ Auβig zwei Transporte likvidiert, in denen es über fünftausend tschechische Juden gab. Diese Juden wurden hierher aus dem KZ Terezín (Teresienstadt) im Jahr 1943 überliefert. In einem der Transporte war auch Frau Luisa Löwenstein, die Witwe nach dem Mitbesitzer des Ostrover Porzellanwerkes Rudolf Löwenstein, und ihr jüngerer Sohn Bedřich. Ihr älterer Sohn hat sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Er war als Soldat in der brittischen Armee und nach dem Krieg kehrte er kurz nach Ostrov zurück. In der volkseigenen Porzellanfirma arbeitete er noch gewisse Zeit als Stellvertreter des Direktors, später wurde er zum Stellvertreter des Betriebsdirektors der Thun Fabrik genannt. Nachher zog er nach Kanada ein, wo er heiratete und mit seiner Frau unter ihrem Namen Bryan lebte. Er starb im Jahr 1984. Die Familie Löwenstein stammt allerdings aus Hroznětín (Lichtenstadt), wo sich damals ein jüdisches Ghetto befand. Erst Ludwig Löwenstein zusammen mit Josef Pfeiffer dem älteren gründete im Jahr 1873 in Ostrov eine Porzellanfabrik.. Sein Sohn Rudolf übernahm das Werk im Jahr 1901 und kaufte vor dem Jahr 1920 eine Villa in heutiger Bahnhofstraβe.Im Rahmen der Arisierung wurden offenbar die Grundstücke und die Villa schon im Jahr 1939 enteignet. Sehr ungünstig musste Luise Löwenstein ihren Anteil an der Porzellanfabrik dem Josef Pfeiffer überlassen. In der Fabrikmarke PULS ist jedoch die Initiale des Namens Löwenstein geblieben. Rudolf Löwenstein, der im Jahr 1923 gestorben ist, ist auf dem jüdischen Friedhof in Karlsbad begraben. Luisa und ihr Sohn haben keinen Grab. Josef Pfeiffer ist am 1. 2. 1829 geboren und starb am 24. 7. 1912 in Ostrov, wo er mit seiner Frau und seinem Sohn begraben ist.

Tereza Bystroňová