Česky Německy

Heiliges Gebietin Ostrov und der Schlosspark

Die Stadt Ostrov (Schlackenwerth) befindet sich im südwestlichen Teil von Erzgebirge und im östlichen Teil des Falkenauer Beckens, nur ein paar Kilometer von der berühmten Stadt Karlovy Vary (Karlsbad). Die Stadt erinnert sich an viele Ereignisse. Wie ein Wunder ist uns eine Menge Informationen und historische Gebäuden erhalten.

Ostrov unter der Herrschaft von Markgrafen von Baden (1690 -1789)

Julius Franz, herzog von Sachsen – Lauenburg entschied schon vor dem Ende des Dreiβigjährigen Kriegs für ihn und die Angehörigen der böhmischen Geschlechtslinie eine Gruftkapelle (Beerdigungsmausoleum) aufzubauen. Sie wurde erst im Jahre 1663 fertiggebaut. Nicht lange danach, am 20. November 1665, stirbt Herzog Julius Franz und ist nach seinem Wunsch in der Kapelle begraben.

Anna Magdalena, die verwitwete Herzogin, entschied schon am 19. Dezember 1665 neben der Kapelle das Ordenhaus der Piaristen bauen zu lassen. Nach Böhmen sind die Piaristen aus Italien dank dem Kardinal Dietrichstein gekommen. Zum Architekten hat die Herzogin den aus Prag kommenden Baumeister Martin Reiner gewählt, der aus Bayern stammte.

Das Piaristengymnasium wirkte in Ostrov mit einigen Unterbrechungen bis zum Jahr 1876. Im Jahr 1897 wurde hier das Mädchenpensionat errichtet. Am Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts verwaltete die Tschechoslowakische Aenee das ehemalige Kloster.

Markgräfin Sibylla Augusta lieβ die dem heiligen Florian, dem Schutzpatronen vor dem Feuer geweihte Kapelle, gegenüber der Klosterkirche in Jahren 1692 - 1693 aufzubauen. Sie wurde zur Erinnerung des Brandes gebaut, der zwar das Schloss ergriff, aber sich nicht weiter in die Stadt ausbreitete. Diese Kapelle hat in der Kuppel ein Gemälde, das „die Ermordung der Kinder aus Bethlehem“ und die allerheiligsten Dreier von dem italienischen Maler Paolo Mannini darstellt. Im Jahre 1933 wurde die Kapelle als Gedenkstätte der Opfer des Ersten Weltkriegs renoviert. Diese Dominante ist ein Höchstbarockwerk von Johann Stockh.

Sibylla Augusta besuchte oft den bekannten Wallfahrtsort im schweizerischen Einsiedeln. Aus Dankbarkeit für ihren Sohn, der hier zur Sprache kam und aus einem gefährlichen Fieber geheilt wurde, entschied sie die Kapelle der Jungfrau Maria von Einsiedeln, Kopie des Einsiedelner Bautes, bauen zu lassen. Das Einweihen fand am Geburtstag von Jungfrau Maria statt, am 8. September 1710.

In den Jahren 1673 – 1679 hat der Prager Baumeister Abraham Leuthner auf der Stelle des ursprünglichen Sommerschlosses von Julius Franz ein neues sog. Gartenhaus im Barockstil gebaut. Heute dient das Gebäude als Galerie.

Im September 2007 wurde das neu renovierte, von den EU- Fonds unterstützte Klosterareal, festlich eröffnet und wird zum bedeutenden Kulturzentrum der Stadt Ostrov.

Martina Holčáková