Das Kloster wurde im Jahre 1144 vom damaligen Herrscher Herzog
Vladislav II, (1140-1175) gegründet. ( Er nahm an dem Kriegszug des römischen Königs Friedrich Barbarossa im Jahre 1158 gegen Mailand teil.)
Die Gründung des Klosters war Bestandteil der Kolonisierungsbemühungen des Geschlechts Primisliden in diesem Gebiet von Böhmen. Für diese Aufgabe wurde wegen seiner Qualität der Orden der Zisterzienser ausgewählt, der im Jahre 1098 gegründet wurde. Einige Mönche verlieβen die Ordensgemeinschaft und unter Führung vom Abt Robert gründeten ihren neuen Orden. Vater des Kollektivmünchtums war Pachonius, der in den Jahren 251-356 n. Chr. lebte.
Nach Böhmen kam der Orden in der Mitte des 12. Jhs. und wurde zur mächtigen ökonomischen Kraft, die oft wichtige Rolle bei den Entscheidungen und Belegung des Throns spielte. Die Zisterzienser waren im Mittelalter, sowie in der Barockzeit Bildungsträger, vor allem muss ihr Beitrag in der Architektur betont werden. Mit der fortgeschrittenen Zeit änderte sich auch die Ansicht auf das bequeme Leben im Konvent. Die Mönchzellen wurden gröβer, alle wurden beheizt, gemeinsamme Dormitorien (Schlafzimmer) wurden abgeschafft. Die Änderungen äuβerten sich auch in der prunkhaftenVerzierung. Zum glänzenden Beispiel wurde der örtliche Konvent.
Die Auswirkung der Herrschaft der Familie Metternich in Plasy kann von zwei Sichtpunkten gesehen werden. (Für die Gebäude des ehemaligen Klosters war die Metternich-Herrschaft nicht zum Vorteil.) Ihre Bautätigkeit griff negativ in die Konvent – und Prälaturarchitektur ein. Durch den Bau verschiedener Quermauer degradierten die Gebäude zu Lagern, Getreidespeichern und Dienstwohnungen. Es wurden Barockgärten zerstört und wegen Straβenbau wurde das unikate Wassersystem angegriffen. Es wurde mit dem Umbau im Empirestil angefangen - Familiengruft, Parks, Diensthäuser.
Hinsichtlich der Stadt Plasy waren die Metternichs zum Vorteil. Sie boten den Bewohnern für damalige Zeit eine groβe Menge Arbeitsmöglichkeiten in ihren Werken an. In den Teilen des Konvents ermöglichten sie die Schule zu leiten. Anwesenheit einer mit Wiener Hof verbundenen Familie belebte die Stadt Plasy auch gesellschaftlich. Zwischen den Kriegen haben sie sich aktiv ins gesellschaftliche Leben eingebunden. ( Richard war Ehrenbürgermeister.) Im Jahre 1894 brannte der Konvent aus‚ (das zweite Stock), zum Glück wurde er dank einer guten Brandversicherung wiederaufgebaut.
In der Zeit der Regierungslosigkeit zwischen den Jahren 1945-46, bevor das Gut unter Volksverwaltung kam, wurden viele wertvolle historische Gegenstände aus dem Besitz der Familie Metternich vernichtet, verkauft und gestohlen. Jetzige Objektverwaltung bemüht sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Sachen wieder in Ordnung zu bringen.
Martin Čihák