Česky Německy

St. Nikolaus Kirche unter Kudrum

St. Nikolaus Kirche findet man am Fuße des Bergs Kudrum (838m.ü.M.) in nordöstlicher Richtung, ca 16 km von dem Dorf Hrušková. Über den Berg Kudrum und auch die Existenz der Kirche erzählen bis heute die in der Umgebung vorkommenden Volkssagen über geheime Schätze und Gestalten. Zum Geheimnis wurden für uns auch einige historischen Daten.

Aus den zugänglichen Materialen wissen wir, dass die Kirche, gleich wie manche andere Immobilien in der Umgebung der Stadt Loket (Ellbogen) und nicht nur hier in die Verwaltung von Orden der Kreuzherren mit rotem Stern etwa in der Mitte des 13. Jahrhunderts übergeben wurde (nicht einmal hier sind sich die Historiker einig – es handelt sich um Jahre 1246,1247 und1253). Sie wurde als Nebenstellkirche zu der St.Wenzl Kirche in Loket dem Orden von dem König Václav I. übergeben und mit ihr ein paar andere Kirchen in der Nähe von Loket und Karlovy Vary / Karlsbad.

Im Verlauf einiger Jahrhunderte im mittleren Mittel- und Spätmittelalter im Gebiet Cheb/ Eger – Loket verlief eine intensieve Kolonisation, infolge deren es zur Entstehung von neuen Burgen und Kirchen, zur Erweiterung der Städte und Gründung neuer Städte und zuletzt zur Entwicklung von Handel und Haldelswegen kam.

Warum steht eine so reiche und in ihrer Zeit ziemlich geräumige Kirche auf dieser Stelle? Die Kirche befindet sich in der Nähe der alten Landstraβe, die aus Cheb über Kynšperk nad Ohří, Šabiny, Vítkov, Hrušková, Horní Slavkov, Bečov, Žlutice bis nach Prag führte, die bis zu dem Dreiβigjährigen Krieg funktioniert hat. Kennzeichnend ist ihre Weihe dem heiligen Nikolaus, dem Patronen aller Händler, deren Handwerk in der Zeit der Kolonisation ungewöhnlich gute Zeiten erlebte. Dank den archeologischen Funden können wir denken, dass man hier die Bergmannsaktivität schon etwa im 13. Jh. betätigte. (Förderung des Zinn-Wolfram- Erzes)

Die archeologischen Forschungen auf Kudrum wurden in Jahren 2002-2006 gemacht, während dieser Zeit wurde eine Reihe sowie bedeutender als auch unwichtiger, sowie routiner als auch auβergewöhnlicher Entdeckungen gemacht. Unter die interessantesten gehören bestimmt die Skelettüberreste von zwei Männern, die in der Kirche im Jahr 2004 gefunden wurden und die Arbeitsnamen Ignác und Koudy bekommen haben. Der erste hat bei nördlicher Mauer vom Hauptkirchenschiff gelegen, sein Grab wurde in den Bodenfelsstein angetieft, der andere wurde beim Hauptaltar gefunden. Beide Männer waren etwa 165 cm groβ. In der Kirche wurden sie wahrscheinlich mit Absicht begraben.

Trotzdem die Kirche zugrunde gegangen ist, ist sie aus den Notizen der Chroniker nicht verschwunden. In den Archiven wurden ein paar Erwähnungen über Ruinen des alten Bautes gefunden. Die Stelle ist wirklich mit dem Nikolaus im Gedächtnis verbunden geblieben. Er soll sich vor Weihnachten von hier aus auf den Weg machen und den braven Kindern Geschenke geben.

Jaroslava Trnková